
Eine Jeckerei voller Spaß und Tradition
Hallo ihr Jecken da draußen! 🎉
Heute möchte ich euch mitnehmen auf eine wilde und humorvolle Reise in die bunte Welt des Kölner Karnevals. 🎭 Haltet euch fest, denn hier erwartet euch jede Menge Spaß, Tradition und Narretei! 🤪
Der Karneval in Köln ist mehr als nur ein Fest - er ist ein Brauchtum, das tief in den Herzen der Kölner verwurzelt ist. 💕 Bereits im Mittelalter begannen die Kölner Narren, sich einmal im Jahr zu versammeln, um den Winter mit ausgelassener Freude zu vertreiben. Sie feierten, tanzten und lachten, um die grauen Wolken wegzublasen und die Sonne zurückzuholen. ⛅
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Kölner Karneval zu einem unverwechselbaren Spektakel entwickelt, das seinesgleichen sucht. Hier geht es nicht nur um bunte Kostüme und laute Musik, sondern auch um viel Tradition und Kreativität.
Ein zentraler Höhepunkt des Kölner Karnevals ist der berühmte Rosenmontagszug, bei dem tausende Jecken in wunderschönen und skurrilen Kostümen durch die Straßen der Stadt ziehen. 🌹 Es gibt alles, von frechen Clowns bis hin zu phantasievollen Tierkostümen - je verrückter, desto besser! Und natürlich dürfen die legendären Kamelle (Süßigkeiten) nicht fehlen, die von den Wagen aus ins begeisterte Publikum geworfen werden. 🍬
Aber es gibt noch viel mehr als den Rosenmontag! Der Karneval in Köln beginnt bereits am 11.11. um 11:11 Uhr und dauert bis zum Aschermittwoch. In dieser Zeit werden zahlreiche Karnevalssitzungen, Kostümpartys und Bühnenaufführungen veranstaltet, bei denen sich die Jecken ordentlich amüsieren können. 🎉
An Wieverfastelovend übernehmen die Wiever die Stadt. Auf vielen Plätzen in der ganzen Stadt finden Veranstaltungen statt um den Straßenkarneval um 11.11 Uhr zu eröffnen. Männer sollten an diesem Tag darauf verzichten eine Krawatte zu tragen, denn ohne Rücksicht auf den Wert, wird diese von den jecken Wievern abgeschnitten, was symbolisch eine Art der Entmannung sein soll. In meiner Karriere hatte einer meiner Direktoren eine Karnevalskrawatte in der er einen Draht gezogen hatten, so dass es schier unmöglich war ihn zu entmannen. Aber auch dieses Problem bekamen wir gelöst ;) Ist die Eröffnung vollzogen, ziehen die Jecken weiter in die Kneipen, wo bis tief in die Nacht gefeiert wird.
Sonntags kann man sich einen der unzähligen Schull- und Veedelszöch in der Innenstadt oder in den einzelnen Veedeln angucken. Hier findet man kunterbunte Truppen, vom Familienverein bis zum Traditionscorps ist alles vertreten.
Rosenmontag ist natürlich der Rosenmontagszoch das Highlight für alle, dieser endet mit den Wagen unseres Dreigestirns, dass seit dem 11.11. im Amt ist und seine Botschaft verbreitet hat bei unzähligen Auftritten. Einmol Prinz zo sin in Kölle am Rhing, in nem Dreigestirn vull Sunnesching, dovun han ich schon als kleine Fetz gedräumt, einmal Prinz zo sin, sonst hätte jett versäumt. Ich selbst bin erst 2 Mal im Rosenmontagszug mitgegangen, es ist wundervoll durch die Mengen zu gehen, die Kostüme zu sehen und die Stimmung in sich aufzusaugen. Wenn man am Dom vorbeizieht und seine Mütze zieht vor unserem Dom, da hatte ich schon ein Tränchen in den Augen.
In der Nacht zum Aschermittwoch wird um 0.00 Uhr der Nubbel verbrannt. Ihr fragt Euch jetzt was ein Nubbel ist? Das ist unser Sündenbock, der in den Kneipen aufgehangen wird und für das bunte Treiben verantwortlich ist. Der Nubbel ist also eine Puppe, die meist als Clown angezogen ist. Traditionsgemäß hat die Nubbelverbrennung in allen Veedeln und Kneipen das gleiche Prozedere. Ein auserkorener Pfarrer, ein Trauerzug mit dicker Trumm und das wimmernde Volk. Ausgestattet mit Kerzen findet ein Trauerzug statt, es folgt eine Predigt in der alle Sünden zu denen der Nubbel uns angestachelt hat und letztendlich muss der Nubbel dafür brennen. Ein typisches Lied hierzu: "Am Aschermittwoch ist alles vorbei, die Schwüre von Treue sie brechen entzwei, von all Deinen Küssen darf ich nichts mehr wissen, so schön es auch sei, dann ist alles vorbei..." Jetzt holt man sich noch sein Aschenkreuz ab, trinkt ein letztes Kölsch und tritt den Heimweg an. Ein Schauspiel was man mal erlebt haben muss. Nun startet die Fastenzeit, was ziemlich mies ist, denn warum werfen wir all die Kamelle in den Zügen, wenn wir sie danach streng genommen gar nicht essen dürfen? Lasst mal einen Kokosball bis Ostern in der Süßigkeiten Schale liegen, da beißt man sich schonmal die Zähne aus....
Doch der Kölsche Karneval wäre nicht komplett ohne die Musik. Die typischen Karnevalslieder, auch bekannt als "Kölsche Tön" genannt, bringen jeden zum Schunkeln, Mitsingen und fröhlichen Feiern. Egal, ob "Viva Colonia", "Drink doch eine met" oder "Superjeilezick" - diese Ohrwürmer sorgen dafür, dass die Stimmung auf dem Höhepunkt bleibt! 🎶
Und natürlich darf der Humor nicht fehlen! Im Karneval ist nichts heilig - Politiker, Prominente und Missgeschicke werden liebevoll aufs Korn genommen und in Büttenreden oder auf den Mottowagen des Rosenmontagszugs humorvoll dargestellt. Wenn man nicht gerade selbst das Ziel des Spotts ist, kann man sich köstlich darüber amüsieren! 😄
Wir sind schon ein wenig bekloppt, wir kaufen für viel Geld Kamelle und Strüssjer und schmeißen diese mit vollen Händen unter die Jecken. Jedes Jahr mindestens ein neues Kostüm muss her und hier werden sich wochenlang Gedanken gemacht und oftmals selbst gebastelt.
Und noch etwas sei an dieser Stelle etwas ernster erwähnt. Ich persönlich gehe schon seit Jahren nicht mehr in die Innenstadt an Weiberfastnacht. Für mich hat Karneval etwas mit einer Tradition und Brauchtum zu tun. Nicht mit besinnungslosem besaufen. Wenn ich ein Kostüm anhabe, heißt das nicht, dass ich Freiwild bin und man mich anfassen darf, weil Karneval ist. Gebützt wird, wenn ich das möchte und anfassen darf man uns zum schunkeln, was heißt wir haken uns ein... es ist schade, dass man überall darauf hinweisen muss und dafür vor Karneval bereits Videos geteilt werden, dies sollte doch selbstverständlich sein. Wir wollen doch alle feiern, aber an ein paar Regeln, kann man sich doch mal halten, auch wenn man ein zwei Kölsch getrunken hat.
Ich bin mit Karneval groß geworden, bin als Panz schon im Zoch mitgegangen. ( wenn ich auch im Kinderwagen gesessen habe und geschoben worden bin, während ich die Kamelle selbst gegessen habe... ) Wurde in der Grundschule in der kölschen Mundart unterrichtet und habe mit meiner Klasse Kölsch Theaterstücke aufgeführt, haben unsere Kostüme mit viel Leidenschaft selbst gebastelt, die letzten 20 Jahre war ich Mitglied in einem Familienverein in meinem Veedel, kann unendlich viele Karnevalslieder mitsingen (auch international lalalala ;)) Beginnt der Fasteleer werde ich wibbelig und muss mitfeiern. Es ist eine wundervolle Zeit, die auch mal den Alltag vergessen läßt, in der man los lassen kann und in der man seine Leute jedes Jahr an der gleichen Stelle trifft, manche auch nur genau in dieser 5. Jahreszeit.
Also, liebe Freunde des Karnevals - taucht ein in die Welt des Kölner Frohsinns und lasst euch von der Jeckerei mitreißen! Kommt nach Köln, werdet Teil der verrücktesten Zeit des Jahres und seid bereit für lachende Gesichter, bunte Kostüme und eine Menge Spaß! Alaaf! 🎭🎉
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